Ersteindruck: Assassin’s Creed Brotherhood (Single Player)
- February 17th, 2011
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Um’s kurz und blöde zu machen: ACB ist wie AC2, nur mehr von allem. Und was mich angenehm überrascht hat: Bis auf Detailverbesserungen fühlt es sich exakt so an wie AC2, was schonmal ziemlich cool ist. Man macht storymäßig exakt da weiter, wo AC2 (ohne DLC) aufgehört hat, nach einer gewissen Stippvisite in Rom. Es ist wirklich herzerwärmend, die anrollende Siegesfeier mitzuerleben - immerhin hat man doch einiges an Zeit mit den Charakteren verbracht und fühlt sich schon fast wie ein Teil der Assassinen-Familia. Tja, und dann gibts sowas von einen auf den Deckel…
Mehr mag ich storymäßig gar nicht vorgreifen, das hat man in so ziemlich allen Reviews schon gesehen. Mir gefallen - neben dem “Wir renovieren ganz fuckin’ Roma!”-Metagame - besonders die “Gegenwarts-Sequenzen” mit Desmond und seiner kleinen Clique, besonders die neckischen kleinen Zickereien zwischen Desmond und Lucy haben es mir angetan. Ich hab halt ein Herz für den Underdog. Und durch die Animus-Gehirnwäsche wird Desmond zwar immer mehr ein Assassine, aber so richtig ticken tut der auch nicht mehr, was ihn noch sympathischer macht.
Bin bis jetzt noch nicht an dem Punkt angekommen, an dem man seine eigene Assassinen-Gilde aufmachen kann, aber auch im Italien des 15. Jahrhunderts hat sich was getan. Die Kämpfe gehen noch einen Tacken flüssiger von der Hand, und ich finde, daß die in den Reviews oft gescholtene Passivität der Soldaten kein echtes Problem darstellt. Würde man die Massenkeilereien “realistisch” darstellen, gäbe es keine ACB, denn sobald man von mehr als zwei Leuten umzingelt wird, die mit Schwertern ausgerüstet sind (und auch wissen, wo das spitze Ende hinmuß), ist Schicht am Schacht, Assassine oder nicht. Subjektiv sind die Gegner einen Tacken aggressiver, und durch die Hinzunahme von Armbrustschützen und Reitern, nicht zu vergessen der inflationären Häufigkeit von “Heavies” (ihr wißt schon, die mit der fetten Ganzkörper-Stahlverkleidung) selbst am Anfang wirds nicht untrivial.
Von mir aus hätten sich Ubi die “Borgia-Türme” auch schenken und stattdessen “normale” Schleich- und Eliminier-Missionen bauen können, denn grade die ständig abhauenden (und aus der Hosentasche tonnenweise Soldaten herbeizaubernden) Borgia-Minibosse nerven wie die Pest. Da ist das kleine Feuerwerk nebst stylisch geschnittener Zwischensequenz gradezu Balsam für die streßgeplagten Nerven. Wobei man natürlich anmerken muß, daß die Verfolgungsjagden in AC immer schon mein persönliches Problemchen waren. Gebt mir 25 Gegner, die frühstücke ich lässig mit einer Medizin in der Tasche ab, aber sobald jemand vor mir wegrennt und ich ihn dann auch noch nach Möglichkeit über Dächer jagen soll, von denen man natürlich immer im blödesten Moment runterfällt… naja. Bis ich wieder auf dem Dach bin, isser weg.
Generell fühlt sich das Klettern aus unerfindlichen Gründen nicht ganz so flutschig-sauber wie im letzten Teil an - oftmals ist es schwerer zu erkennen, was jetzt kletterbar ist und was nicht. Das schlägt sich natürlich auch auf besagte Verfolgungsjagden und zeitbasierte Jump’n'Run-Einlagen nieder. Haben euch die Puzzle-Dungeons im letzten Teil genervt? Pech gehabt, die tauchen hier wieder auf, und teilweise noch fieser als vorher, da es jetzt für jede Mission noch Extra-Konditionen gibt, wie z.B. “erledige diesen Gegner auf Weise XY” oder - und hier kommen wieder die Puzzle-Dungeons in’s Spiel, “erledige Mission XY in n Minuten”. Man MUSS diese Konditionen nicht erfüllen, soll aber angeblich was ganz doll Schickes als Belohnung kriegen.
Multiplayer hab ich - bis auf die Tutorial-Mission - nocht nicht groß angeguckt. Als ich online war heute nachmittag, waren die Server ziemlich leer und ich hatte keinen Nerv, 10 Minuten in der Matchmaking-Hölle zu verbringen, wenn nebenan, im Single Player, ganz Rom auf micht gewartet hat. Mal sehen, vielleicht kriegen wir ja eine Freitags-Runde mit ACB hin…
Abrupter Themenwechsel:
Nach meinem Mini-Review zu den beiden Ultimate-Avengers-Filmchen habe ich mir vor ein paar Tagen die dazugehörigen Comics geordert, natürlich als US-Trade-Paperbacks. Ultimates vol. 1 #7-13 sind heute angekommen (und die enthalten den in den Filmen verarbeiteten Chitauri-Arc) und ich hab’s grade am Stück durchgefressen. Herr im Himmel, was ein Unterschied. Die Filme waren zwar, für Marvel-Verhältnisse, an einigen Ecken und Enden recht düster, aber die Charaktere in den Comics sind, verzeiht mein Ägyptisch, gradezu abgefucked. Daß die Story anders abläuft, tut nicht ansatzweise weh (zumal die im Comic gebrachte Version spontan besser gefällt und tatsächlich die krassesten Kampfszenen enthält, die ich bis heute in einem Comic gesehen habe), und die Aufmache ist einfach nur sensationell. Dagegen wirkt der von mir eigentlich hochgelobte Watchmen wie Wachsmalereien eines Grundschülers. Freue mich schon auf Vol. 1 #1-12.