Archive for the ‘Chaos’ Category

YAZG - zum Glück nicht!

Und für alle, die kein Internettisch sprechen: YA** steht für “yet another”, in diesem Kontext also “Yet another Zombie Game”. Und besagtes Zombiespiel heißt Lollipop Chainsaw, und es hat mir den Glauben an die Spieleindustrie zurückgegeben. Keine Film-Ambitionen! Keine Vorverkaufs-DLC-Orgien! Das Spiel ist - OMFG! - KEIN billiger Korridorshooter, und vor allem ist es eine glorreiche Huldigung der Zombie-Comics, wenn auch eher von der lustigen Sorte.

Aber mal ganz auf Anfang. Lollipop Chainsaw entstammt dem Hirn von Suda 51, der uns ja bekanntlich schon mit Perlen wie Mad World, No More Heroes oder erst kürzlich mit Shadows Of The Damned beglückt hat. Und wo “Suda 51″ draufsteht, ist zu 100% Irrsinn drin. Hauptperson des Spiels ist Juliet Starling. Sie ist Cheerleader an der San Romero Highschool, und ihr 18. Geburtstag fällt rein zufällig auf eine hübsche, kleine Zombiecalypse. Wie praktisch, daß Juliet aus einer Familie von Zombiejägern kommt und in ihrer Sporttasche immer das passende Gerät für Notfälle dabei hat - die titelgebende Kettensäge. Und zwar mit Herz-Designs auf dem Sägeblatt und einer schicken pinken Lackierung. Noch bei mir? Gut. Nach der Ankunft in der Schule ist der erste Punkt auf der Tageordnung, das Leben ihres Lovers, Nick (natürlich Quarterback des Footballteams und ein “all american boy”), zu retten. Nick hat sich nämlich ganz ritterlich zwischen Juliet und einen hinterrücks anpirschenden Zombie geworfen und dafür einen Happen aus seinem Unterarm verloren. Und wie in jedem Zombieflick oder -Comic muß die Infektion gestoppt werden. In diesem Fall mit einer Totalamputation des befallenen Gewebes. Danach geht’s dann gleich auf in die labyrinthischen Gänge der High School, um der Zombieplage auf den Grund zu gehen.

Ja, das fängt bekloppt an und geht gleich bekloppt weiter. Nick hat - neben seinen Fähigkeiten als Pausenclown - noch einen weiteren Nutzen. Er bringt, körperlos wie er ist, einige nützliche Spezialfähigkeiten mit sich. So kann Juliet ihn an ihrem Schlüsselband um sich herumschwingen, um zu grabbelwütige Zombies auf Abstand zu halten und zu betäuben, oder sie mißbraucht ihn als Wurfgeschoß oder als Power-Up-Spender. Ach ja, ich sollte vielleicht erwähnen, daß Juliet nicht nur ihre Kettensäge zum Zombieschnetzeln benutzt, sondern auch ihre Pom-Poms. Und das Kampfgeschehen wird neben den obligatorischen Blutfontänen von jeder Menge Glitter, Regenbogen, pinken Herzchen und Goldsternchen begleitet. Besagte Goldsternchen laden nach und nach eine Energieleiste auf, die, sobald gefüllt, den sogenannten “Star Soul Mode” freischaltet, in dem Juliets Kettensägenangriffe erhöhten Schaden anrichten und man so leichter die begehrten Zombie-Medallien sammeln kann. Denn für 3 oder mehr gleichzeitige Enthauptungen bekommt man einen sogenannten “Sparkle Hunter”-Bonus, in dem besagte Enthauptungen in einem wahren Glitzerfeuerwerk stattfinden und es Unmengen von Gold- und Platinmedallien hagelt. Selbige benötigt man für das Einkaufen im “chop2shop”, wo es neben neuen Kombo-Moves oder Attributsboostern auch neue Kostüme und Songs gibt, mit denen man das kurzweilige Zombiegeschredder untermalen kann.

Das grundliegende Kampfsystem kommt mit vier Knöpfen aus, einer hohen und niedrigen Kettensägenattacke (was ein Wort), einem Pom-Pom-Hieb und dem lebenswichtigen Ausweichsprung. Denn auch wenn das Gekloppe anfänglich noch sehr schlicht und basisch wirkt (kein Bayonetta-Ersatz hier, leider), steigt die Schwierigkeit merklich an und stupides Draufhauen endet meist mit dem Ableben der schnuckeligen Hauptdarstellerin.

Die Präsentation ist - zumindest optisch - großartig. Auch wenn das Spiel kein Grafikmonster ist, bringt die auf Comic getrimmte Cel-Shaded-Optik den angepeilten Look locker rüber, inklusive Ladebildschirmen oder Cut-Scenes, die aussehen, als seien sie auf grobem Papier gedruckt (wie frühe Condor Marvel-Comics o.ä.). Das Gegnerdesign flirtet elegant mit der Rockabilly- und Punk-Subkultur, mit einem Endboss, Zed, der direkt von einem The-Exploited-Cover gesprungen sein könnte. Und natürlich Vikke, dem Viking-Metal-Zombie, den man zu den Klängen von Amon Amarth von seinem Schiff kloppen muß. A propos “Audio”. Die englische Tonspur ist zum Schreien göttlich - Bei Juliet weiß man nie so genau, ob man mit oder über sie lachen muß. Ihre Wortgefechte mit dem entkörperten Nick an ihrem Gürtel sind ebenfalls zum Kringeln, und selbst die minimalsten Nebenrollen bringen grandiose Kalauer mit. Die Musik kommt - zumindest bei meiner PS3-Fassung - leider nicht so gut weg. Aus Mangel an Vergleichsmaterial kann ich nur sagen, daß der eigentlich hochkarätig bestückte Soundtrack fürchterlich klingt, wie extrem schlecht gerippte MP3’s. Andererseits wird im Spiel mehrfach darauf hingewiesen, daß es sich beim Soundtrack um MP3s handelt, also könnte das sogar tatsächlich Absicht sein. Aber schön klingt es nicht.

Abgesehen von der miesen Soundqualität der Musik und der etwas zickigen Kamera kann ich nur gute Worte über Lollipop Chainsaw verlieren. Der erste Durchgang ist mit knapp 6 Stunden zwar übermäßig knapp bemessen, aber nach diesen 6 Stunden hat man noch nicht alles gesehen, was das Spiel zu bieten hat. Auf höheren Schwierigkeitsgraden gibt’s neue Zombies zu vermöbeln und neue Geheimnisse zu entdecken, und das Spiel macht einfach soviel Spaß, daß man gleich nochmal zulangt. Ich bin jetzt in meiner dritten Runde und kann immer noch über den teilweise genialen, teilweise grenzdebilen Humor lachen.

Wer ein Herz für Zombies, Punkrock und Comics hat oder mal wieder ein richtig klassisches “Hirn aus, Zock an”-Spiel sucht, kann hier bedenkenlos zugreifen. Und ja, die DE-Version (USK16) ist tatsächlich uncut.

Schwarz, aber nicht wirklich “slim”

Ich bin seit heute Nachmittag Besitzer einer PS3. Bisher hat mich der hohe Anschaffungspreis und das nicht wirklich zwingende Portfolio an Exklusivtiteln daran gehindert, der aktuellen Sony-Konsole mehr als nur einen beiläufigen Blick zu spendieren. Aber durch ein nettes Angebot auf amazon bin ich dann doch schwach geworden, und Dani hat auch “ja” gesagt.

Da die Konsole erst recht spät eingetrudelt ist, bin ich noch nicht wirklich dazu gekommen, mich durch alle Menüs und Möglichkeiten zu wühlen, aber ein paar Dinge sind mir bereits aufgefallen.

Erstmal ist das Ding wirklich extrem leise. Die einzigen Geräusche, die ich bis jetzt vernommen habe, sind das ziemlich schmerzhaft klingende Einziehen der blu-rays und das Surren des Lesekopfes - kein turbinenartiger Soundsturm wie bei der Xbox. Das Bild wirkt auch irgendwie knackiger, aber ob das jetzt an der Konsole oder dem HDMI-Kabel liegt, weiß ich nicht genau, dazu müßte ich meine 360 auch mal per HDMI an die Glotze klemmen.

Was mich aber jetzt schon nervt, ist die Art und Weise, wie das System meine Zeit frißt. Dank Sondermann habe ich derzeit Heavy Rain und God Of War 3 bei mir, und bevor ich auch nur den Startbildschirm von Heavy Rain zu sehen bekam, durfte ich mir 1,5 GB Daten an Updates ziehen (!) und noch einer knapp fünfminütigen, als Origami-Stunde getarnten Daten-Installation beiwohnen. Die filmreife Inszenierung hats dann gleich wieder gutgemacht, aber wenn das eher die Regel als die Ausnahme ist, dann gut’ Nacht.

Nach der ersten Stunde Heavy Rain hab ich zumindest noch Muße gehabt, um mir Ratchet & Clank - Tools Of Destruction anzugucken, welches sich im Prinzip spielt wie die von mir hochgeschätzten PS2-Titel der Serie. Alles ist halt größer, schöner und bunter. Klasse.

Danach gab’s noch ein paar Runden Ridge Racer 7. So cool Ridge Racer Unbounded auch ist, es gibt kaum etwas Vergleichbares, als mit Highspeed fast schwerelos über die Postkarten-Pisten zu kesseln und kilometerlange Drifts hinzulegen.

Morgen nehme mich mir dann mal Metal Gear Solid 4, God Of War 3, Uncharted 2 und Ico+Shadows Of The Colossus zur Brust, ebenso einige Demos aus dem PSN, die ich im Hintergrund gesaugt habe. Zu blöd, daß es für WipeOut HD keine Demo (mehr?) gibt, hätte doch gerne probegespielt, bevor ich die Kohle für den Download auf den Tisch haue.

Für diesen Monat hab ich mein Limit restlos ausgereizt, aber was sollte ich mir auf jeden Fall noch zulegen? Einzige Voraussetzung: PS3-only. Die meisten Multiplattformdinger hab ich ja bereits für die 360.
Mal sehen… Demon’s Souls, keine Frage, das muß sein. Bei Gran Turismo 5 bin ich mir noch nicht so schlüssig, mit Forza 4 hab ich ja schon eine sehr sim-lastige Kesselei. 3D Dot Game Heroes sieht cool aus und kratzt meinen Retro-Nerv und die Prince Of Persia-HD-Collection wäre auch nicht verkehrt.

Für Freundschaftsanfragen einfach eine Message an “BFBeast666″. Hab ganz vergessen, wie spannend es ist, eine neue Konsole probezufahren. Die PS3 macht ja genug anders als die 360, und ich muß ehrlich zugeben, daß mir das schlichte XMB-Menü um Längen besser gefällt als der nervige Werbefenster-Look des 360-Dashboard.

Ersteindruck: Ridge Racer Unbounded

Tja, Leute, ich hab’s euch gesagt - das Auslagern bekannter japanischer Spiele-Serien an westliche Entwickler geht selten gut. Bestes Beispiel: Silent Hill Downpour, welches in der Fachpresse zwischen “interessante neue Richtung, aber kaum noch Silent Hill” und “totaler Griff ins Klo” pendelt. Was das mit Ridge Racer Unbounded (nach wie vor ein bekloppter Name) zu tun hat? Es hätte sooooooo viel schlimmer kommen können.

Zuerst die schlechte Nachricht für alle Ridge-Fans: Bye, bye Reiko. Der Postkarten-Look der Strecken ist ebenfalls vollkommen verschwunden, ebenso die kilometerlangen Drift-Orgien und auch DJ wurde in Pension geschickt. Bugbear, die Entwickler, die auch die ersten (guten) FlatOut-Spiele programmierten, haben so ziemlich alles weggenommen, was Ridge Racer bisher ausgemacht hat. Eigentlich hätte sich Namco auch eine neue Marke für dieses Spiel einfallen lassen können, denn bis auf Musik aus RR5, RR6 und RR7 und ein paar freischaltbare RR-Kisten erinnert eigentlich nix mehr an die Ridge-Spiele, wie wir Fans sie kennen und lieben. Dafür gibt’s jetzt ein neues, austauschbares “Wir sind der Undergr… die Unbounded, und du bist jetzt einer von uns”-Setting und eine rothaarige Leder-Schnitte namens Karen Shindo, die wohl gerne Batgirl geworden wäre. Dazu gesellt sich ein Rüpel-Racer, der gerne der große Bruder von Burnout und Split/Second geworden wäre.

Hat man diesen Schreck erstmal verdaut und ein paar Proberunden gegen die verdammt zügig fahrende, nur minimal gummibandende KI auf die Bretter gelegt, beruhigt sich der vom Nerd-Rage auf 200 gedrückte Puls wieder. Das Fahrverhalten ist definitiv anders als bisher von Ridge Racer gewohnt, aber um Klassen besser als alles, was EA in den letzten Jahren (und das schließt sowohl SHIFT als auch Hot Pursuit von Criterion mit ein) auf die Räder gestellt haben. Man muß sich nur daran gewöhnen, daß “Drift” jetzt seinen eigenen Knopf hat, ähnlich wie bei PGR 4. Die Autos haben angenehm Gewicht, sind flink unterwegs und zerschellen nicht - wie anfangs befürchtet -an jedem Randstein. Im Gegenteil: Man kann von kleinen Mauern über Stützpfeilern von Vordächern bis hin zu ganzen Hauswänden (später mehr) mitnehmen, ohne dabei zu crashen.
Ähnlich wie in den letzten Ridge-Iterationen sammelt man durch fleißiges Driften (aber auch Springen, Windschattenfahren oder Rempeln) Boost, den man dann in einer kurzen, aber dafür wirkungsvollen Eruption dazu benutzen kann, entweder einfach eine Portion Extra-Schub zu bekommen, Gegner von der Strecke zu pusten oder - und hier kommt der Split/Second-Vergleich - durch Hauswände, Billboards und andere “massive” Hindernisse zu bügeln. Das bringt nicht nur ein wenig Feuer auf den Bildschirm, meist verbergen sich hinter den zerstörbaren Objekten auch nützliche Abkürzungen, die oftmals den Unterschied zwischen Mittelfeld und Rennspitze ausmachen.

Man kann über Ridge Racer Unbounded meckern, wie man will, aber die Tatsache bleibt, daß es sich hier um ein extrem kompetent gemachtes, spaßiges Rennspiel handelt. Bugbear haben sich redlich Mühe gegeben, dem Spieler ordentlich was zu tun zu geben. Der Singleplayer-Teil besteht aus einer Kampagne in der fiktiven Stadt Shatter Bay, die in neun Distrikte aufgeteilt ist. In jedem Distrikt gibt es sieben Events, die durch hohe Punktzahlen freigeschaltet werden. Und für jedes Rennen gibt’s obendrein noch Sterne, die wiederum die spätere Distrikte freischalten. Für die Langzeitmotivation gibt es - natürlich - ein sowohl den Single- als auch Multiplayerpart umspannendes Level-System, welches jede Aktion im Rennen mit XP belohnt, die dann beim Level-Up gegen neue Autos und Streckenbauteile eingetauscht werden.

Die Renntypen sind bunt gemischt, vom traditionellen, Rüpel-freien Gebretter, über die “Domination” genannten explosiven Standardevents, dann gibt’s noch an Burnout erinnernde Road Rages, Drift-Rennen und - für mich die größte Überraschung - Stunt-Challenges, die heftigst an Trackmania erinnern. In den Stunt-Challenges wird ein mit Jumps, Loopings, Steilkurven und ähnlichen Kinkerlitzchen aufgemotzter Racetrack unter Zeitdruck abgefahren, was ein nicht zu unterschätzendes Suchtpotential entfaltet.

Ich erwähnte weiter oben “Streckenbauteile”, richtig? Genau, denn Ridge Racer Unbounded bietet einen beachtlichen Streckeneditor, mit dessen Hilfe es innerhalb von Minuten möglich ist, komplette Events zu kochen. Der “Basic Editor” kann selbst von einem ADHS-Schimpansen bedient werden: Streckenteil aussuchen und wie ein Puzzlestück an das nächste Anlegen. Leuchtet das Lämpchen grün, ist der Track OK, wenn nicht, muß noch was repariert werden. Rennstrecken-Nachschub ohne Ende. Wer will, kann sich im Advanced Editor austoben, in dem man dann pixelgenau Dekorationen, Sprungschanzen oder den Streckenverlauf komplett verändernde Mauern setzen kann. Eigentlich sind Namco dämlich, denn durch dieses Feature dürfte die Nachfrage nach Strecken-DLC faktisch gen Null gehen. Und feinerweise kann, darf und soll man seine Kreationen mit der (noch sehr überschaubaren) RR-Community teilen, was sich dann ähnlich spielt, wie die aus Blur (sniff) oder auch den letzten NFS-Teilen bekannten Autolog-Challenges. Der Erschaffer legt eine Rundenzeit/Punktzahl vor, die mit der Strecke hochgeladen wird, und man kann sich dann beim Antesten der Strecke mit ihm messen.

Technisch macht Unbounded einiges her. Auch wenn die Postkarten-Optik verschwunden ist, sehen die urbanen Strecken durchaus lecker aus, die Beleuchtung ist schick, und auch der Motorsound brüllt gehörig aus den Boxen. Der Soundtrack besteht zu einem Gutteil aus Musik von Ridge Racer 5, 6 und 7, beinhaltet allerdings auch jede Menge generisch dahinblubbernden Elektronik-Mist. Juhu zur eigenen Playlist. Ein Extralob bekommen sowohl die extra-leckeren Automodelle (wie üblich Fantasie-Schliten, die aber sehr nahe an bekannten Karren von Lamborghini, Aston oder Ford angelehnt sind) und das schicke HUD. Die Entwickler haben nämlich dreist bei Codemasters geklaut und viele relevante Infos direkt auf die Strecke bzw. den Streckenrand projiziert. Man stelle sich die Ladebildschirme von GRiD im laufenden Rennen vor, jederzeit aktualisiert. Hat zwei positive Nebeneffekte: Erstmal sieht man den Streckenverlauf ziemlich deutlich, ohne daß massiv leuchtende Pfeilwände auf Kurven o.ä. hinweisen sollten, und man wird nicht durch konstant ins Bild ploppende Schrift irritiert. Sehr elegant.

Klassische Multiplayer-Rennen gibt’s natürlich auch, in bis zu acht Mann großen Lobbies darf man sowohl die fertig gebauten In-Game-Tracks als auch Eigengewächse abrasen. Und auch wenn der Multiplayer ob des sehr kurzfristig anberaunten Launchtermins noch recht dünn besiedelt ist, macht das Rumheizen richtig Laune. In einer Achterlobby könnte das glatt Burnout-Feeling entwickeln.

Fazit: Blöder Name, blöde Markenstrategie. Würde das Spiel anders heißen, wäre der Empfang um Längen herzlicher. Ridge Racer Unbounded hat ein besseres Fahrverhalten als so ziemlich alle aktuellen Arcade-Racer auf dem Markt, einen Streckeneditor, den wirklich JEDER benutzen kann und man kann endlich wieder reihenweise Takedowns austeilen. What’s not to like?

Sorry Reiko, ich werde dich immer lieben, aber jetzt geh’ ich mal ein wenig mit Karen knattern…

Swatting?!

Eine kleine Gruselgeschichte als Nachschlag zu meinem gehackten XBL-Account:

(via HackedOnXbox.com)

—Schnipp—
We have all read some pretty horrific tales from gamers worldwide in recent months; from accounts being migrated to Russia, to large amounts of money being stolen. The story you are about to read takes this ‘hacking’ epidemic to a whole new level.

Yesterday evening a teenager is playing Call of Duty: Blacks Ops on his Xbox. He is gaming with a few friends when a new gamer suddenly joins in the on the conversation.

“Some dude just popped out of nowhere, and basically said he’s going to hack me, he’s going to get my information, call the swat team over to my front yard.”

Like most people would, he shrugged the threat off and carried on gaming. Who would honestly believe some twat running their mouth on XBL after all? What happens next is no short than terrifying.

Lewisville police station receive a phone call from an operator with the AT&T Instant Message Relay Service. This message system is made for people who have hearing difficulties and allows them to easily communicate with someone via a standard telephone. The operator said they had received a message that a person within the teenagers house had been shot and that someone was still inside the house shooting. According to the news report the hacker was claiming to be the person who had been shot.

The teenager was still gaming when the first responding officers turned up, weapons at the ready. An officer with a megaphone began calling his name.

“We were all scared, out of our minds, didn’t understand why they were here. We thought there was some stranger some dude running around our house, hiding behind the boat. We didn’t know. We didn’t expect nothing.”

Freaked out (and no doubt confused too) the family stayed huddled within their house. The teenager’s mother ended up calling the police herself who explained the situation and told the family to come out. The poor gamer has no idea who would pull such a prank (known as Swatting) and police are currently working on a subpoena to try to get the information for the bastard person who made the whole thing up.

This story has me gobsmacked. Not only has someone managed to get hold of this guy’s information, but to do it with such speed is very worrying. This is such a dangerous prank to pull and for a complete stranger to be able to do so via Xbox Live is astounding. I have gotten so used to hearing tales about money being stolen and accounts being rendered unusable that the fact that a hacker can get my home address via my XBL account didn’t even come into my head.

Just what else do we need to ensure we have removed from our ‘secure’ online profiles with Microsoft?”
—schnapp—

Und wenn man sich anschaut, wie viele Zuschriften die Betreiber von HackedOnXbox seit Anfang Januar haben, dürfte es klar sein, daß es irgendwo eine Lücke geben muß, die selbst für Kiddie-Hacker angreifbar ist. Wundert mich aber auch irgendwie nicht, bei dem ganzen Rumgemauschel mit EA. Schonmal bemerkt, daß bei wirklich JEDEM EA-Game der letzten Monate gleich nach dem Start erstmal gefragt wird, ob man schon ein EA-/Origin-Konto hat? Und die Felder sind auch schon vorausgefüllt? Ein winziges Leck bei EA, und wer weiß wie viele Nutzerdaten da flöten gegangen sein könnten. Und das EA nicht die Größten sind, was Server-Infrastrukturen angeht, wissen wir ja spätestens sei NFS Carbon, wo man mal von Glück reden konnte, wenn die Fotomode- und Statistikserver überhaupt mal funktionierten.

Also Leute, falls ihr es nicht schon aus eigenem Antrieb nach dem PSN-Hack getan habt:

- Das Passwort eurer Windows-Live-ID ändern.

- Eure Bankdaten von eurem XBL-Account abkoppeln. Ja, ist dämlich. Keine MS-Points per PayPal von der Konsole mehr ziehen. Andererseits gibt’s ja noch den GameCodeShop, da dauert es auch nur unwesentlich länger und ich hoffe ja, daß die ihre Kundendaten besser unter Verschluß halten.

- Im Systemmenü Eurer 360 gibt es - ärgerlicherweise gut versteckt - zwei kleine, aber äußerst hilfreiche Optionen. Zum einen könnt ihr dafür sorgen, daß auf jedem anderen Gerät außer eurer Konsole beim Einloggen in den Account das Windows-ID-Passwort abgefragt wird. Sollte - dank dem ersten Punkt oben - schon für etwas Extra-Sicherheit sorgen. Und zweitens kann man eine vierteilige D-Pad- und Knopfkombination anlegen, die bei jedem Live-Login-Vorgang auf der eigenen Konsole (just in case) abgefragt wird. Wenn alles gut läuft, macht ihr das einmal nach dem Anschalten der Konsole und dann habt ihr für die ganze Zocker-Zeit Ruhe - und ein ruhiges Gemüt, wenn die Konsole aus ist. Da sich MS nach jeder Profiländerung eine Kopie des Profils auf die Server holt, wird jedes Hackerkiddie also vor einer doppelten Passwort-Knopfkombi sitzen, wenn er sich euren Gamertag auf die Konsole runterholt.

Stay safe!

Gehackt.

Jetzt hat’s auch mich erwischt.

Heute morgen, kurz nach halb acht, kommt Dani in’s Schlafzimmer und fragt fassungslos, ob ich 4000 MS-Points gekauft hätte.

Hab ich nicht, wofür denn?

Schnell die E-Mails von Dani’s Account gecheckt und rausgefunden, daß irgend ein Witzbold mein Konto dazu benutzt hat, mal eben 4000 MSP und eine Jahresmitgliedschaft für CoD Elite zu kaufen.

WTF?

Update 8:25 Uhr:

Gerade eine halbe Stunde mit dem Kundensupport von Xbox Live telefoniert. Der nette Support-Mitarbeiter hat meine Konsole blockiert und eine Untersuchung eingeleitet und die CoD-Elite-Mitgliedschaft gleich storniert. Hoffentlich kommt man zu einem erfreulichen Ausgang.

Ich hab den E-Mail-Verkehr gesichtet und bin ehrlich gesagt erschrocken über die Dreistigkeit, mit der diese Hacker vorgehen. Um 18:40 Uhr hat jemand 4000 MSP gekauft und damit eine CoD-Elite-Mitgliedschaft erworben. Um 18:40 Uhr habe ich gestern das Ende der Halo-Wars-Kampagne angeguckt.
Und das Perfide: Ich habe niemandem das Passwort oder die windows-live-ID verraten. Ich habe kein Fifa 12.

Naja, jedenfalls hat der Hacker nichts von seinem Angriff. Mein Konto ist gelockt, alle Passwörter geändert, sogar beim Startup der Box wird jetzt ein Passwort verlangt. Aber sauer bin ich trotzdem.

Update 8:49 Uhr
WTF #2.

Ich gucke nach Erstellen meines Blogposts auf meine Gamercard oben rechts im Blog und sehe zu meiner maßlosen Überraschung, daß ich angeblich Modern Warfare 3 gespielt haben soll, was eindeutig nicht den Tatsachen entspricht.

Update 9:29 Uhr:

Nach all dem Horror wollte ich meine E-Mails überprüfen, und zwischen diversen Werbungen und Newslettern finde ich VIER Mails vom Windows-Live-Team, die mich darüber informieren, daß gestern jemand um 20:42 Uhr alternative E-Mail-Adressen und Handynummern an meine Windows-Live-ID angehängt hat. Gleich mal aufgeräumt.

Vorläufig letztes Update 22:47 Uhr
Gerade auf meiner Notfall-E-Mailadresse die Nachricht bekommen, daß meine Untersuchung erfolgreich abgeschlossen wurde. Ich bin wirklich baff - da hat das MS-Security-Team richtig zügig gearbeitet. Man hat mir versichert, daß die 48€, die sich der Hacker für 1 Jahr CoD Elite einverleibt hat, ASAP zurückerstattet werden, einen Extra-Monat Live-Gold hab ich auch noch dazubekommen. Keinen Plan, warum das so schnell ging, aber einige Lektionen hab ich aus diesem Vorfall definitiv gezogen. Nämlich: Auch wenn’s etwas teurer ist - lieber Points-Karten kaufen.

Das heißt für mich weiterhin:
Wer spielt morgen mit mir Syndicate?!

Bis zum nächsten Hacker-Vorfall ist also erstmal Ende gut, alles gut.

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