Das nennt man wohl “feindselige Übernahme”
- January 31st, 2012
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Wobei: “Hostile Takeover” klingt einfach besser
Worum gehts? Um die Coop-Demo zum Syndicate-Reboot. Das Fazit gleich vorweg: Unbedingt downloaden und anspielen - das dürfte der nächste große Coop-Shooter werden, sogar für Leute, die sonst eigentlich keine Ego-Shooter online zocken.
Das Setting von Syndicate ähnelt dem des 1993er-Originals - es geht um die schmutzigen Geschäfte von multinationalen Konzernen, die ihre Gegenspieler durch massive Feuerkraft in die Knie zwingen, sozusagen “handgreifliche Manipulation der strategischen Werte”. In der Koop-Demo gehts eigentlich nur darum, eine Militärbasis zu infiltrieren und den Chef besagter Basis auszuschalten, um einem gegnerischen Konzern eine böse Nachricht zu schicken.
Aber Story ist nicht das, was Syndicate für mich zu einem absoluten Highlight macht. So ganz nebenbei schaffen es die Starbreeze-Studios (Riddick, The Darkness) nämlich, eine funktionierende Koop-Spielwiese zu basteln, die im Gegensatz zu Brink nicht auf Halbgott-KI und Chokepoints, sondern tatsächlich auf das Miteinander der Spieler setzt. Die Spielfiguren in Syndicate sind nämlich mit Neural-Implantaten ausgestattet, die ihnen gewisse Fähigkeiten verleihen, wie z.B. die Möglichkeit, elektronische Dinge auf dem Schlachtfeld zu manipulieren. Einfaches Beispiel: Gleich in den ersten paar Momenten der Koop-Mission wird das Team von einem Schützenpanzer angegriffen, dessen vollautomatischer Geschützturm böses Sperrfeuer legt. Kommt man durch ein elegantes Flankenmanöver in den toten Winkel des Gefährts, kann man per “Breach”-Funktion das Geschütz zum Schweigen bringen. Aber da fängt der Spaß erst richtig an - mit der richtigen Software kann man die Waffen in den Händen der Gegner zum Explodieren bringen oder sein Team mit einem kugelsicheren Schild schützen. Aber der größte Clou ist das jederzeit zuschaltbare Data-Display - man denke sich einen Hochkontrast-Visionsmodus, in dem Freund und Feind extrem hervorgehoben werden und auch durch Mauern gesehen werden können. Das Ding hält zwar nur ein paar Sekunden vor, macht das Kampfgeschehen aber unglaublich übersichtlich. Für mich das absolute Killer-Feature des Spiels. Endlich SEHE ich mal, wer auf mich schießt!
Interessanterweise erinnert das Spielgefühl und Leveldesign - trotz Ego-Geballer - irgendwie an eine klassische Dungeonhatz, mit Horden von Standard-Gegnern, flankiert von mehr oder minder hefitigen Mini- und Endbossen. Das Spieltempo ist sehr flott und dank der ständig präsenten Overlays, die anzeigen, was jetzt per “Breach” manipuliert werden kann, wirkt alles recht überwältigend, aber innerhalb der ersten Viertelstunde hat man sich reingefuchst und mag die taktischen Optionen nicht missen.
Eingewickelt wird das Geballer noch von einem clever inszenierten Metagame nebst obligatorischem Level-Up-System. Aber im Gegensatz zu meiner sonstigen Meckerei finde ich es hier absolut passend, denn es referenziert geschickt das Ur-Syndicate, in dem man zwischen den Missionen seine Agenten aufwerten und Forschungsobjekte in Auftrag geben konnte. Die Demo bietet schon einen großzügigen Einblick, wieviele Anpassungsmöglichkeiten es im finalen Spiel geben wird.
Ich hab anfänglich auch geschäumt, daß EA die Frechheit besitzen und aus einem Strategieklassiker ein Ballerspiel machen wollten, aber nach dem Genuß der Demo muß ich anerkennend nicken. Operation geglückt, Patient lebt. Es hat alles Hand und Fuß und macht auch sogar einem Battlefield- und CoD-Verweigerer wie mir echt Laune.
Damit dürften meine Februar-Einkäufe feststehen. Am 9. kommt Kingdom Of Amalur: Reckoning in’s Haus, und am 24. dann Syndicate. Um Final Fantasy XIII-2 und Soul Calibur V mache ich schweren Herzens einen Bogen, denn ersteres ist mir nicht mehr Final Fantasy-mäßig genug und letzteres bietet sogar NOCH weniger Content als Soul Calibur IV - aber jetzt schon massig Pläne für haufenweise sinnlosen DLC. Ächz.
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