It takes two to … kill
- July 14th, 2011
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Kurzreview: Warhammer 40.000: Kill Team
Neben Boulder Dash XL und Ms. Splosion Man ist diesen Mittwoch auf Xbox Live Arcade das obengenannte Spiel veröffentlicht worden. Für mich als Fan aller Dinge namens Warhammer natürlich ein Insta-Buy. Worum gehts?
Ein Raumschiff der Orks ist in ein bewohntes Sonnensystem gedriftet und es ist der Job einer Handvoll Space Marines, daß das Schiff nicht den bewohnten Planeten des Systems erreicht und orkifiziert. Anstelle eine kleinere Armee loszulassen, reichen vier Marines aus, um der grünen Flut Einhalt zu gebieten.
Spielerisch erfindet Kill Team das Rad nicht neu. Es handelt sich hierbei um einen flott inszenierten Twin-Stick-Shooter mit einem hohen Anteil Nahkampf. Geballert wird Geometry-Wars-typisch mit dem rechten Analogstick, mit dem linken Stick bewegt man seinen Marine, und über die Schultertasten werden Granaten, die Sprintfunktion und Special Moves aktiviert, während der A-Knopf für den Nahkampf zuständig ist.
Warhammer 40k- und Space-Marine-üblich sieht man sich einer dutzendfachen Übermacht gegenüber, aber wie in der Roman- und Tabletop-Vorlage sind Space Marines wirklich zähe Hunde, die auch mal problemlos mehrere Dutzend Orks im Nahkampf verputzen. Als Spieler kann man aus vier Helden wählen, die unterschiedliche Gewichtung auf Nah- und Fernkampf legen. Der Sternguard Veteran z.B. schleppt anfänglich ein schweres MG mit sich, was ihn zu einer wandelnden Kugelspritze macht, der Kolbenhieb seines MG ist allerdings grade gut genug, ein paar Streuner loszuwerden. Der Vanguard Veteran mit Jetpack und Ketten(sägen)schwert hingegen walzt bis auf die ganz dicken Brocken alles im Nahkampf platt und benutzt seine Erbsenpistole primär zum Explodieren von Fässern. Dazwischen gibt’s noch ziemlich ausgeglichenen Librarian (das 40k-Pendant zum Psioniker), der ordentlich im Nah- und Fernkampf austeilt, und den Techmarine, der bei Bedarf einen Geschützturm hochzieht.
Und damit das Spiel auch einen Anreiz zum Weiterspielen bietet, schaltet man im Verlauf für jeden Charakter zwei neue Waffen und für alle simultan die schon aus CoD oder Fallout beliebten “Perks” frei, kleine Upgrades, die spezielle Boni wie erhöhten Schaden, mehr Lebensenergie oder schnellere Aufladung der Spezialfähigkeiten bietet.
Kill Team ist im Gegensatz zu sonstigen Twin-Stick-Ballereien nicht in klassische Räume oder Arenen aufgeteilt, es spielt sich eher wie ein konventioneller Schlauch-Shooter. Es gibt zwar “nur” fünf Missionen, aber schon alleine die erste Mission dauert lässig über eine halbe Stunde, mit zunehmender Spielzeit (und Gegnermassen) in den folgenden Einsätzen. Außerdem gibt’s noch einen zum wiederholten Durchspielen einladenden Survival-Modus. Einziges Manko an der ganzen Sache: Das Spiel schreit nach Coop, und sowohl die Kampagne als auch die Survival-Maps kann man im Couch-Coop zocken, aber Online-Modi sind leider nicht vorhanden.
Die Technik stimmt soweit, nur bei massivem Gegneraufkommen in Verbindung mit vielen Explosionen geht die Framerate etwas in den Keller. Die Soundkulisse ist erste Sahne, mit sakral-bombastischer Musik und einem kühlen, distanzierten Kommandanten im Ohr, der einem 40k-typisch neben den Einsatzzielen auch immer schön den Imperialen Katechismus ins Ohr säuselt (”Take out the green Horde! The Emperor is your shield!”). Die Waffen klingen im großen und Ganzen schön fett, nur beim Blut sind die Entwickler von THQ ein wenig über’s Ziel hinausgeschossen - Orks bluten nämlich normalerweise GRÜN, nicht ROT (dank ihrer teils pflanzlichen DNA).
Fazit: Trotz des bescheuerten Namens ist Kill Team ein brachial inszenierter, Laune machender Baller-Happen für zwischendurch. Der Schwierigkeitsgrad ist noch erträglich, auch wenn in späteren Missionen wahre Monsterfluten über einem zusammenbrechen, aber taktischer Einsatz der gegebenen Mittel wie Powerups und die Spezialattacken der vier Marines mildern den Frust doch sichtlich. Als nette Dreingabe erhält man für das Absolvieren der ersten Mission noch ein Ingame-Item für das im September erscheinende Space Marine-Actionspiel. Hätte das Spiel einen Online-Coop-Modus, es wäre ein absoluter Pflichtkauf für Actionfans. So muß man sich halt überlegen, ob man solo (oder mit der besseren Hälfte?) durch den Ork-Kroozer ziehen will.
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