Auf die Nüsse!
- June 26th, 2011
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Nicht genug totales Chaos in diesem Blog?
Stimmt.
Archive for June, 2011
Dreckschleuder #1:
The Adventures Of Duane and BrandO, ihr erinnert euch sicher, haben vor einiger Zeit mit einer ganzen Handvoll cooler Retro-Videospiel-Vertonungen auf sich aufmerksam gemacht. Wer (wie ich) die Mischung aus (S)Nes-Gedudel, jeder Menge Crossover-Sound und fiesen Lyrics cool fand, kann sich jetzt die gesammelten Werke der beiden Herren downloaden - für umme.
Dreckschleuder #2:
Dirt 3.
Da es sich hierbei um ein Sequel zu Dirt 2 handelt, das so ziemlich jeder Racing-Interessierte besitzen sollte, kann ich das Ganze recht knapp zusammenfassen.
Dirt 3 fährt den ganzen Extremsport-Zirkus auf ein erträgliches Minimum zusammen, packt wieder erheblich mehr Rally-Events auf den Fahrplan und verwöhnt den sonnengeplagten Racer mit Regen und Schnee. Und das Ganze wird technisch natürlich superschick umgesetzt.
Am Umfang gibt’s auch nicht viel zu mäkeln. Es gibt mehr Strecken als im Vorgänger, und auch wenn der Fokus mehr auf Rally-Events liegt, gibt’s genug Abwechslung - man fährt nicht nur mit aktuellen Flitzern, sondern darf von den 60ern bis in die Neuzeit rasen, mit allem, was im Offroad-Bereich Rang und Namen hat(te). Opel Manta? Check. Mini Cooper? Check. Lancia Delta HF? Klar. Sierra Cosworth? Sowieso.
Alles beim Alten? Fast. Erstmal, und dafür bin ich den Codemasters sehr dankbar - hat Dirt 3 eine einblendbare Hilfslinie. Damit gehört das “blind in’s Gelb brettern” des Vorgängers endlich der Vergangenheit an. Der Multiplayer wurde auch dezent überarbeitet, neben den üblichen Renn-Events gibt’s jetzt auch ein paar Partygames: Cat’n'Mouse, Infection (sowas wie Fangen im Zombie-Gewand), Transporter (Capture the Flag) und Invasion (Papp-Roboter umfahren, ohne dabei Papp-Häuser zu zerstören, sehr lustig). Eher zwiespältig sehe ich die neuen Gymhkana (Gymkhana? Gynäkologe? WTF…)-Events. Hierbei handelt es sich quasi um das Trick-Billiard im Rally-Zirkus. Ein Kurs wird mit Drift-Gates, Smash-Boxen oder Sprungschanzen zugestellt und man bekommt Punkte für’s Tricksen. Als Minigame abseits des Rennzirkus sicher lustig, aber wer die Drift-Events in GRiD schon scheiße fand, wird hier Eimer vollkotzen.
Drei Dinge stören mich an Dirt 3. Erstens: Die Autos fühlen sich immer noch viel zu leicht und zu flutschig an. Man kann sich dran gewöhnen, aber ich finde es nach wie vor befremdlich, wenn sich ein Zwei-Tonnen-Hummer H3 wie ein Sportwagen und ein Sportwagen wie ein gottverdammtes Gokart anfühlt. Zweitens: Nix gegen Interaktion mit dem Spieler, aber mußten es gleich DREI Ansager sein, die einen die ganze Zeit zublubbern? Gut, so viele gabs auch schon in Dirt 2 und GRiD, aber hier wollen sie partout nicht die Klappe halten. Und einer von denen versucht konsequent, mit überall angehängten “Amigow” und “Compadrey” einen auf supercool zu machen. Nervt spätestens nach dem dritten Rennen. Und abwürgen geht leider nicht, da über die gleiche Einstellung auch der Copilot läuft. Menü-Stimmen aus, Copilot aus. HÄ?
Und zu guter Letzt: Wer bitte hat den Soundtrack zusammengebastelt? Auch der Soundtrack von Dirt 2 war jetzt nicht überragend gut, aber der größtenteils gitarrenlastige Alternativesound hat wenigstens Lust auf Raserei gemacht. Aber das hier größtenteils aus den Boxen gluckernde Zeug verleiht dem Spiel eine ätherische, entrückte Atmosphäre, die eigentlich gar nicht zu einem Matsch- und Dreck-Raser paßt. Hmmm.
Wie so vieles andere im Leben auch, bewegt sich die Musik im Kreis. Da werden fröhlich alte Songs neu aufgelegt, ganze Musikstile reanimiert (ich denke da z.B. an diese gräßlich auf alt gemachten Sachen von Amy Winehouse, Duffy oder Lucie Silvas, oder das nicht enden wollende Swing-Revival, brrr) und natürlich fröhlich mit modernen Zutaten durchgemischt. Das ist im Metal auch nicht anders, wobei ich es hier erheblich erträglicher empfinde als die ganzen Popsongs. Nix gegen neu aufgelegte Musik, aber wenn man schon einen Song auf 60s oder 70s trimmt, dann lasst doch bitte diese dämlichen Drumcomputer weg. Gräßlichstes Beispiel z.B. das hier: http://www.youtube.com/watch?v=H8fRqKu9qDA.
Aber das soll kein Bashing werden, es soll schließlich jeder hören, was er will. Und eigentlich geht es ja um Bands wie The Devil’s Blood, Ghost oder Portrait. Nachdem Metal in den Neunzigern ja mehr oder minder offiziell zu Grabe getragen wurde (Grunge DID kill the Metal!) und erst durch den Erfolg von Hammerfall reanimiert wurde, orientieren sich heutzutage viele extrem junge Bands an den Heroes von früher. Und die Musik, die dabei rumkommt, ist durch die Bank weg fantastisch.
Ich bin kein großer Fan des ganzen Thrash-Revivals, aber selbst ich muß einer Band wie den Suicidal Angels (nicht zu verwechseln mit denen hier) anerkennen, daß sie den Spirit der Achtziger (und den Sound von Slayer) 1:1 hinbekommen.
Nein, mir haben in den letzten Monaten vor allem The Devil’s Blood, Hell, Portrait und vor allem Ghost mächtig die Haare nach hinten geblasen. Allesamt Gänsehautkandidaten. Und bevor ich mich in seitenlangen Lobeshymnen ergehe, einfach in schneller Abfolge Musik der Genannten.
Los geht’s mit The Devil’s Blood.
Dann hätten wir hier Hell:
Ja, die Herrschaften im Video sehen alle schon etwas betagter aus, das liegt daran, daß Hell schon Anfang der Achtziger gegründet wurden, aber bis 2011 gebraucht haben, um ihr Debüt-Album rauszubringen. Der Bankrott ihrer Plattenfirma und der Tod ihres Ur-Sängers/Gitarristen haben die Band ziemlich übel erwischt. Erst durch die Intervention von Andy Sneap (der als Gitarrist der englischen Sabbat und Produzent solch namhafter Bands wie Megadeth, Accept und Nevermore bekannt wurde) sind Hell zu CD-Ehren gekommen. Es war Mr. Sneap, der durch den verstorbenen Hell-Sänger überhaupt erst zum Gitarre spielen kam, quasi ein persönliches Anliegen, diese Band wieder auf die Beine zu bringen. Großartiges Album, btw.
Next up. Portrait.
King Diamond und seine alte Band Mercyful Fate gehören zu meinen absoluten Helden, deshalb läuft mir der Portrait-Sound so unglaublich gut rein, immerhin wird hier den besten Momenten von Mercyful Fate gehuldigt.
Ähnlich isses mit Ghost. Auch hier hört man die Mercyful-Fate-Anleihen im Sound, aber das Ganze klingt nochmal eine ganze Spur älter, abgehangener. Großes Kino.
Es muß nicht immer höher, schneller und brutaler sein, gelegentlich ist mehr Feeling einfach Trumpf.
Und wer noch nicht genug hat, kann sich gerne mal Enforcer, White Wizzard oder Graveyard reintun. Oder wenn’s etwas böser sein darf, auch gerne Demonical (ganz alte Schwedentod-Schiene!!!!) oder Sonne Adam.
Ich könnte mich jetzt hier stundenlang darüber auslassen, was mir an Brink nicht passt. Klar, es macht in kurzen Schüben Laune, zumindest solange, bis a) das Lag unerträglich wird oder b) die unmenschlich gut spielenden Gegner-Bots einem die Lust verderben. Aber ich hab zwei Dinge vor, die viel spannender und interessanter sind, nämlich a) ein neues “Donnerstags-Gedonner” zusammenklauen und b) Portal 2 spielen. Deswegen bin ich faul und leihe mir einfach mal für ein paar Minuten die Talente von Zero Punctuation aus. Sein Review läßt sämtliche technischen Probleme (wie die Freezes, die mich für über zwei Wochen am Spielen gehindert haben) aus, faßt aber das Konzept von Brink exzellent zusammen. Vamos, Yathzee: