Ich erwähnte Ayreon und Star One bereits in meinem Ed-Warby-Gedonner vor ein paar Monaten. Nächste Woche kommt die neue STAR ONE-Platte “Victims Of The Modern Age” raus. Dani & meine Wenigkeit scharren schon ungeduldig mit den Hufen. Wenn die Platte auch nur die Hälfte von dem hält, was der Trailer verspricht, wird das genau das Geschoß, mit dem wir die Wände unserer Nachbarn in Schutt und Asche legen werden.
Und als ob nicht schon genug coole Musik ist (neben Star One, System Divide und Carpark North), die wir uns in absehbarer Zeit zulegen werden, kommt auch noch was Neues von Cradle Of Filth raus, eine unserer liebsten Düsterbands. Großes Kino, unbedingt in HD angucken, dann ist der Sound nochmals einen Tacken besser.
Heute mal ein absolut zeitloser Klassiker. Schade, daß Anthrax sich mit ihrem Sänger-Wechsel-Dich-Spielereien selbst demontieren. An der Genialität eines “Bring The Noise” wird das allerdings nix ändern. Und da soll noch einer sagen, Metaller (oder Hip-Hopper) wären intolerant. DO THE MOSH!
Ich gucke ja kein Fernsehen mehr. Läuft nichts, was mich anspricht. Aber dank Fernsehkritik.tv bin ich ziemlich auf dem Laufenden, was so an Schrott in die Umluft gepustet wird. Aus aktuellem Anlaß bitte mal die erste Viertelstunde hiervon gucken und schlucken.
Was hat das mit dem Schutz vor Pädophilen zu tun? Bekommen Eltern Ratschläge, wie sie ihren Kids helfen, Chat-Fallen zu umschiffen? Gibt’s Infos zu Anlaufstellen? Nein. Hier wird konsequent die Terror-Schiene gefahren und der Zeigefinger auf das böse, böse Internet gedrückt. Außerdem sehr pikant: Was macht Stefanie zu Guttenberg in so einem Horrorkabinett? Mal abgesehen davon, daß sie als Schirmherrin von “Innocence In Danger” natürlich ein gewisses persönliches Interesse hat, medienwirksam in Erscheinung zu treten? Aber bei einem Verein wie RTL II, die so etwas produzieren und willentlich in Kauf nehmen, daß das Leben ihrer Interview-”Opfer” zerstört wird?
Und man darf natürlich die Medien-Breitseite nicht vergessen. Merkwürdig, daß ausgerechnet die “Bild” so hingebungsvoll über dieses Format berichtet. Ein ähnlicher “Synergie-Effekt” wie mit DSDS?
Meine kleine ganz persönliche Verschwörungstheorie: Hier wird gnadenlos am Aufbau einer Internetzensur gebastelt. Letztes Jahr hat die Sache mit den “Stopschildern” absolut nicht geklappt, jetzt versucht man es halt nochmal über andere Kanäle. Man schüre unter der ungebildeten, blökenden Masse solange die Panik, bis das Volk lautstark jubelnd jede Zensurmaßnahme gutheißt.
“Wollt ihr den totalen Krieg gegen Kinderschänder?” Und alle jubeln “JA!”, denn Kinderschänder sind böse. Und für einen nicht zu übersehenden Teil der Bundesbürger ist auch das Internet böse, denn da wohnen ja die ganzen bösen Kinderschänder. Wenn das Fernsehen das sagt, muß das ja stimmen. Und wer sich mokiert, sympathisiert gleich mit den Kinderschändern. Ich hasse Fernsehen.
Ach ja, und um von dem ganzen Theater abzulenken, füttert man den Seehofer noch mit jeder Menge nazi-nahem Wischiwaschi-Gelaber. Ja ist denn scho’ wieder Wahljahr?
Zum einen hätten wir da Carpark North, die wie eine dreckige Romanze zwischen Muse und a-ha klingen. Angenehm unaufgeregt, aber grandios. Und das genaue Gegenteil nennt sich System Divide, eine - mal vorsichtig formuliert - avantgardistische Version des im Metal gerne bemühten “Beauty and the Beast (nein, nicht ich)”-Gesangsstils. Sehr modern, sehr anstrengend, aber irgendwie extrem geil.
Ansonsten möchte ich hier die Gelegenheit nutzen, die werte Leserschaft auf die “Gruselkabinett”-Hörspielserie von Titania Medien aufmerksam zu machen. Im “Gruselkabinett” landen klassische Gruselgeschichten der Weltliteratur, die liebevoll in Hörspielform inszeniert werden, vom “Freischütz” über “Dracula” bis hin zu Klassikern wie “Der Fall Charles Dexter Ward”. Die Serie verzichtet im Gegensatz zu z.B. John Sinclair auf ein Effektgewitter und lebt primär von seiner atmosphärischen Musik und der fantastischen Leistung der Sprecher. Und hier wird, wie auch bei Gabriel Burns oder John Sinclair, nicht mit bekannten oder markanten Stimmen gespart. Sehr gut gefällt mir außerdem, daß hier nicht auf Teufel komm raus versucht wird, die Stücke an die Moderne anzupassen - es wird mitunter herrlich archaisch geradebrechtet. Bisher haben wir die Teile eins bis siebenundzwanzig, und bis auf die erste Hälfte von “Das Bildnis des Dorian Grey” haben wir noch keine wirklich schwache Folge erlebt. Des weiteren ist die Auswahl der Geschichten absolut tadellos, neben den zu erwartenden Highlights wie eben den auf drei Folgen ausgewalzten “Dracula” oder eben “Charles Dexter Ward” gibt’s auch reichlich eher Unbekanntes, das man als Grusel-Fan so nicht erwartet hätte, z.B. “Der Werwolf” von Dumas oder “Das Amulett Der Mumie” von Bram Stoker. Für Hörspiel-Fans absolut unumgänglich, für Grusel-Fans sei aber noch hinzugefügt, daß sich das Gruseln eher in Grenzen hält. Die übliche Sinclair-Folge bietet mehr Nervenkitzel, und gegen einen Caine können die Altmeister in Sachen Effektfeuerwerk oder Gore-Gehalt natürlich nicht anstinken, was aber auch nicht wirklich weh tut. Dafür bekommt man Klassiker der (Grusel)Literatur gut verdaulich präsentiert, und das hat auch was.
Der Herbst hat uns nun endlich vollständig erreicht und es wird Zeit, die Heizung aufzudrehen, den oder die Liebste an sich zu drücken und die passende Musik zu hören. Als Soundtrack dafür schlage ich heute spontan mal die schwedische Band DRACONIAN vor.
Draconian spielen einen wunderschönen Sound, der sich im Großen und Ganzen als Doomdeath mit großem Gothic-Einschlag beschreiben läßt. Es geht also vornehmlich langsam und erhaben zur Sache, aber stets mit einem fantastischen Händchen für Melodien. Zum Beispiel hier
“A Scenery Of Loss” vom dritten Album “Arcane Rain Fell”
Waren die zweite und dritte Platte bis auf wenige Ausreißer nach oben hin sehr getragen und fast schon sakral, entwickelte die Band auf Platte vier und fünf (”The Burning Halo” und “Turning Season Within” respektive) erheblich öfter einen unwiderstehlichen Groove, was man vor allem hier hören kann.
Steht der Band wunderbar, zumal sie trotzdem nie das Erhabene, Majestätische aus dem Blick verlieren. Wer sich an den barschen Growls des Sängers nicht stößt, findet hier die perfekten Herbst-Platten.
Bisher veröffentlichte Alben:
- Dark Oceans We Cry (2002) Kenne ich leider nicht
- Where Lovers Mourn (2003)
- Arcane Rain Fell (2005)
- The Burning Halo (2006) Eigentlich als EP gedacht, bringt es die Scheibe dank sechs neu eingespielter Demotracks und zwei Coverversionen auf stattliche 60 Minuten Spielzeit!
- Turning Season Within (2008)
Wer Gefallen am dunkel-faszinierenden Kosmos von Draconian gefunden hat, könnte sich übrigens auch für folgende, aus dem Draconian-Umfeld stammende, Projekte interessieren.
Zum einen gäbe es da SHADOWGARDEN, die sich auf die Fahnen geschrieben haben, dem “klassischen” Gothic-Metal der Mittneunziger ein Denkmal zu setzen. Für Leute, die meinen, daß Sentenced, Cemetary oder Moonspell der Gipfel der gotischen Schöpfung sind, sicherlich ein Hörer wert. Im hier gezeigten Beispiel hört man übrigens Lisa Johansson, die weibliche Stimme bei Draconian, mal in einer eher rockigen Tonlage, was ihr auch wunderbar zu Gesicht steht.
Und zu guter Letzt noch ein Tip für alle Selbstmordkandidaten. Macht bitte um folgende Platte einen großen Bogen, denn bei DOOM:VS handelt es sich um den widerlich-finsteren Stiefbruder von Draconian. Wo es bei Draconian trotz aller Trübsal eigentlich immer ein Licht am Ende des Tunnels gibt, ist es bei Doom:Vs leider nur die entgegenkommende U-Bahn. Hier endet nichts lieblich, hier zeigt die Welt ihr finsteres, frostiges Gesicht. Trotz allem eine fantastische Platte, die man aber nicht in einem schlechten Moment zücken sollte.
Ha! Und bei meinen Recherchen nach Soundclips stelle ich fest, daß es ein neues Doom:Vs-Album gibt? Perfekt! Und ja, ich weiß, daß ich für ein Donnerstags-Gedonner spät dran bin. Seis drum, man muß seinen Job halt ordentlich machen. Viel Spaß!